Ordensleute geben ihr Leben innerhalb der Kirche durch die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams in die Hände Gottes. Sie verpflichten sich, nichts Eigenes zu besitzen, auf die Ehe und deren Freuden zu verzichten und den Willen Gottes so anzunehmen, wie er sich im Erwägen mit den Vorgesetzten zeigt. So bringen die Gelübde das zum Ausdruck, was der Mensch ist, hat und liebt, also seine ganze Person. Mit der Ablegung der Gelübde weihen sich die Ordensleute ganz Gott und stellen sich in den Dienst der anderen.
Diese Gelübde werden manchmal auch als evangelische Räte bezeichnet, weil Jesus sie als einen Weg vorschlägt, ihm enger nachzufolgen. Sie gründen auf dem Sakrament der Taufe, durch das jeder Christ bereits zu Gott gehört. Sie bestätigen, was authentisch menschlich ist, indem sie die menschliche Begrenztheit hervorheben, aber auch die Wahrheit bezeugen, dass wir von einem Vater umsorgt werden, in dessen Gegenwart es die richtige Haltung der liebenden Hingabe darstellt, arm, keusch und gehorsam zu sein.